Zu dieser Zeit besaß die Stadt Völklingen schon eine höhere Mädchen- und Knabenschule. Mit der steigenden Zahl der Schüler/innen an dieser Schule wurde vom Gemeinderat und dem Schulleiter beschlossen, sie zu einem Realgymnasium zu erweitern. Gleichzeitig wurde die mit der Knabenschule verbundene Mädchenschule - sie wurde 1903 gegründet - aufgelöst.
Das hätte die Mädchen dazu gezwungen, eine benachbarte Schule in Saarbrücken besuchen zu müssen.
Hilma Schrader, Schulvorsteherin aus Stangard, erkannte das Problem und eröffnete an Ostern 1907 die Höhere Mädchenschule Völklingen. Sitz der Schule war in dem Gebäude der Volksschule in der Schulstraße.
Am 13. Januar 1912 beantragte die Schulvorsteherin die Umbenennung in Viktoriaschule. Nach einer Rückfrage der königlichen Regierung in Trier am 18. Februar 1912 erfolgte die Genehmigung am 12. April 1912, die hiesige Mädchenschule in Viktoria-Schule umzubenennen.
Am 3. August 1914 wurde die Schule infolge des Kriegsausbruches auf Anordnung der Königlichen Regierung vom Roten Kreuz zu Lazarettzwecken verwendet.
Am 7. April 1922 gab Hilma Schrader die Leitung der Schule aus gesundheitlichen Gründen ab.
Am 4. Januar 1928 beschloss die Konferenz unter Einbezug einer Elternversammlung: Wegen der unterschiedlichen Strukturierung der Schülerinnen ist es sinnvoll, aber der Klasse IV eine Trennung der Schule in eine Lycealabteilung und eine Mittelschulabteilung durchzuführen. So wurde 1928 die Viktoria-Schule als Lyzeum anerkannt.
In diesem Jahr wurde das Lyzeum um einen neuen Schulzweig erweitert, der erst Mitte der 20er Jahre entwickelt wurde. Hinzu kam die Frauenoberschule, deren Schwerpunkte hauptsächlich hauswirtschaftliche und sozialpflegerische Lernziele waren, die durch allgemeinbildende Fächer ergänzt wurden. Dies wertete die Schule auf, was sich in immer weiter steigenden Schülerinnenzahlen bemerkbar machte. So zog die Schule aus Platzgründen in das Schlafhaus der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke um, das ursprünglich als Wohnheim der Hüttenarbeiter erbaut wurde.
In diesem Jahr wurden die ersten Reifeprüfungen, also das heutige Abitur, abgenommen.
Drei Jahrzehnte wurde die Schule privat geführt. In diesem Jahr nun wurde ein weiteres Ziel erreicht: die Stadt Völklingen übernahm die Trägerschaft. Unter dem Namen Viktoriaschule, Städtische Oberschule für Mädchen kam sie ins Patronat der Stadt. Darüberhinaus entschloss man sich, den Bau eines eigenen Schulgebäudes anzustreben. Noch im gleichen Jahr wurde für dieses Bauvorhaben ein Gelände zwischen Stadionstraße, Lortzingstraße und Sonnenhügel erschlossen.
Der Stadtrat von Völklingen beschloss, die Trägerschaft der Schule an das Land abzugeben.
Durch den Wechsel der Trägerschaft wurde das 'Städtische Mädchenrealgymnasium' in Staatliches Mädchenrealgymasuim umbenannt. Inzwischen hatte sich die Schule zur zweitgrößten Mädchenschule des Saarlandes entwickelt. Außerdem stellte die Stadt in diesem Jahr den Bauplatz an der Stadionstrasse bereit. So konnte am 20. Oktober 1953 der Grundstein der Schule gelegt werden.
konnten der Verwaltungstrakt und das Hauptgebäude bezogen werden, 1957 wurden die Turnhalle und danach die Aula eingeweiht.
Es erfolgte die Koedukation von Jungen und Mädchen.
Das 'Staatliche Mädchenrealgymnasium' erhält einen Namen und heißt nun Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium.
Träger der Schule ist jetzt der Stadtverband Saarbrücken.